Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung kauft oder neu baut, muss sich rechtzeitig Gedanken um eine geeignete Finanzierung machen:
– Wie viel Geld steht monatlich dafür zur Verfügung?
– Was muss beim Erwerb von Immobilien an Eigenmitteln eigentlich vorhanden sein?
– Und welche Bank/Sparkasse ist für meine Finanzierung genau die Richtige?

Bei den sogenannten Steuermodellen kann eine Finanzierung ganz ohne Eigenmittel bei einem gleichzeitig sehr hohen Einkommen durchaus ein interessanter Weg sein. Natürlich sind diese Immobilien in der Regel gut und langfristig an hoffentlich solvente Mieter vermietet. Aber die Mietpreisbremse und die sich längst angekündigte Immobilienblase in Deutschland hinterlassen deutlich Ihre Spuren bei den Banken und Sparkassen, wenn es heute um eine Finanzierung ganz ohne Eigenmittel geht.

Bei Eigennutzern sieht dies leider heute auch nicht viel anders aus. Eine lang bewährte Faustregel der Banken lautet deshalb: 1/3 Eigenmittel, 2/3 Finanzierung durch eine Bank, Sparkasse usw. In Zeiten mit dauerhaft niedrigen Zinsen, wie gerade jetzt, kann es aber ohne Verlust an Sicherheit zu einer geringen Verschiebung kommen: 20% Eigenkapital stehen dann oft 80% finanzierten Mitteln gegenüber. Da die Kaufpreise aktuell sehr hoch sind, dürfte eine Finanzierung ganz ohne Eigenmittel beim Thema Eigennutz heute eher schwieriger sein.

Es gibt aber verschiedene Varianten z.B. für Gut-Verdienende und Doppelverdiener oder für solche, die aus Förderungsprogrammen unterstützt werden oder auch Sicherheiten in anderen Anlagen nachweisen können.

Im Großen und Ganzen sollten aber rund 20 bis 30% Eigenmittel mindestens vorhanden sein. Dabei muss es sich nicht unbedingt im vollen Umfang um Bargeld handeln. In diese Berechnung kann beispielsweise im deutlich geringeren Umfang die „Muskelhypothek“ mit einfließen; das ist das Erbringen von eigenen Handwerksleistungen während der Bauphase. Aber auch angesparte Mittel in Bausparverträgen, Aktien oder Lebensversicherungen, ebenso die finanziellen Unterstützungen aus dem Familienkreis zählen natürlich dazu. Für die Beurteilung, ob die eingesetzten Eigenmittel ausreichend sind, muss stets aber ein vernünftiges Verhältnis zwischen Einkommen und Ausgaben für die Fremdfinanzierung bestehen.

Auch die Unterstützung durch Vater Staat mit der Eigenheimzulage bzw. durch staatliche Förderprogramme fließt dann selbstverständlich in die Gesamtbetrachtung mit ein. Diese sollten aber streng immer als „Sahne oben auf“ angesehen werden, denn eine Finanzierung muss auch ohne irgendwelche Vergünstigungen durchaus realistisch sein,

Wichtig bei der Wahl der finanzierenden Bank sind neben den Zinsen natürlich auch die Güte der Beratung und das Vertrauensverhältnis, denn diese Geschäftsbeziehung wird dann im besten Fall über Jahrzehnte hinweg dauern. Ansonsten wird die Bank an Ihrer Seite, beim Auftreten von Veränderungen, leider schnell zum Problem an Ihrer Seite.

Lassen Sie sich unbedingt von verschiedenen Banken vorher einen individuellen Finanzierungsplan erstellen und da das etwas dauert beginnen Sie bitte rechtzeitig.

Bitte denken Sie unbedingt dabei auch noch an die Kaufnebenkosten, welche nochmals mit bis zu ca. 15 % zu Buche schlagen können. Prüfen Sie anschließend genau die verschiedenen Finanzierungsmodelle und beachten bitte dabei, dass mit dem Eintritt ins Rentenalter die Immobilie abbezahlt sein sollte.

Übrigens jedes Finanzierungsinstitut bewertet nicht nur Ihre persönliche finanzielle Situation, sondern auch Ihre Wunschimmobilie für sich hausintern und überprüft so natürlich auch Ihren Finanzierungswunsch noch einmal ganz genau. Leider machen die Banken oder Sparkassen aber Abschläge bei der internen Bewertung Ihrer Immobilie, so dass es dann zu unerfreulichen Verschiebungen kommen kann.